Die Lebensabschnitte der Biene

Die Bienenkönigin legt mit männlichem Sperma befruchtete Eier in die Wabenzellen. Nach drei Tagen schlüpft bei einer Stocktemperatur von 35 Grad Celsius aus jedem Ei eine Made. Vom vierten bis zum sechsten Tag wird diese mit Futtersaft aus den Drüsen der Pflegebienen versorgt. Vom sechsten bis zum achten Tag wird die Made mit einem Gemisch aus Pollen und Honig gefüttert. Sie streckt sich am neunten Tag und die Zelle, in der sie liegt, wird verdeckelt. Vom zehnten bis zum zwölften Tag verwandelt sich die Streckmade in eine Nymphe, die sich am darauffolgenden Tag verpuppt, um sich zu einer fertigen Biene zu entwickeln. Diese schlüpft schließlich am 21. Tag.

Eine eben geschlüpfte Biene verbringt den ersten Teil ihres Lebens als Ammenbiene, Putz-, Bau- und Wachbiene, bis sie in der zweiten Lebenshälfte als Trachtbiene die Rohstoffe für die Honigbereitung einbringt.

Der Ablauf im Einzelnen: In den ersten beiden Lebenstagen, in denen sie noch körperlich reift, putzt die Biene sich und die Wabe, aus der sie geschlüpft ist, denn diese Wabe soll der Königin wieder für die Eiablage zur Verfügung stehen. Außerdem wärmt sie die Brut.

Vom dritten Tag an füttert sie Altmaden mit Honig und Pollen. In dieser Zeit reifen ihre Futtersaftdrüsen, mit deren eiweißreichem Sekret sie die Königin und die jüngsten Maden ernährt. Dieser Pflegedienst kostet die Biene größere Energie als die späteren Arbeiten und verkürzt ihr Leben mehr als der Sammeldienst. Neben dem Ammendienst – er dauert insgesamt etwa bis zum zwölften Tag – nimmt sie noch den Nektar an, den die Trachtbienen einbringen, dickt ihn ein und reichert ihn mit Drüsenfermenten an.

 

Nach weiteren drei Tagen stampft die Arbeiterin den Pollen und putzt den Stock. In den folgenden sechs Tagen beteiligt sie sich am Wabenbau. Ihr wird die Bewachung des Fluglochs anvertraut. In dieser Zeit unternimmt sie erste Ausflüge zur Orientierung.

Nach einundzwanzig Tagen verlässt sie den Stock als Tracht- oder Sammelbiene, um die Blütenbestäubung durchzuführen, Nektar oder Honigtau, Pollen, Kittharz und Wasser zu bringen. Ihre Lebenskraft ist nach etwa vierzig Tagen erschöpft. Sie stirbt sehr oft auf einer Blüte, die sie zuvor nach Nektar untersucht hat.

 

Das Sozialleben ist ein besonderes Merkmal der Honigbiene. Die Fühler am Kopf der Biene sind neben den Augen die wichtigsten Sinnesorgane. Sie dienen nicht nur dem Tasten, sondern nehmen auch Erschütterungen und Gerüche über ihre Riechkegel und Riechplatten wahr. Austausch und Weitergabe von Stoffen erfolgen über Zunge und Rüssel. Der Kontakt zur Brut ist durch deren aktive Versorgung mit Futtersaft beim Ammendienst immer hergestellt. Derselbe ständige Kontakt besteht zur Königin und zwischen Jungbienen und Drohnen.