Der Körperbau der Biene

Die Arbeiterbiene...

Zunächst ein grober Überblick:

Am Kopf sitzen zwei große Fühler, das Mundwerkzeug und zwei große Facettenaugen (Netzaugen).An der Brust befinden sich drei Paar gegliederte Beine und je zwei Vorder- und Hinterflügel. Der Hinterleib besteht aus beweglichen Gliedern. Dort befinden sich die Wachsdrüsen und der Giftstachel zur Verteidigung.

Kopf:
Die Mundgliedmaßen umfassen zwei Werkzeugsätze, einen zum Kauen und einen zum Saugen. Das wichtigste Kauwerkzeug sind die festen, kieferartigen Mandiblen (Oberkiefer). Sie werden benutzt, um Wachs zu formen, Pollenkügelchen zu kauen, um zu putzen und den Feind festzuhalten.

Das Aufsaugen von Flüssigkeiten wird mit dem Rüssel ausgeführt. Dies ist ein zusammenlegbarer Apparat aus verschiedenen Mundwerkzeugen, die eine Röhre rund um die Zunge formen. In dieser Röhre bewegen sich Flüssigkeiten durch die Bewegungen der Biene. Der Rüssel dient zur Nektar- und Wasseraufnahme, zum Futteraustausch mit anderen Bienen und zum Verteilen von Nektar und Wasser. Wird der Rüssel nicht verwendet, liegt er zusammengeklappt an der Unterseite des Kopfes in einer großen Furche.

Direkt hinter dem Mund befindet sich eine Pumpe, die die Biene zusammenziehen und erweitern kann, um flüssige Nahrung im Rüssel hochziehen um diese anschließend in die Speiseröhre weiterleiten zu können.

 

Brust:
Die Beine einer Biene dienen nicht nur der Fortbewegung, sondern auch der Futtersammlung. Durch die Struktur der Beine wird der Transport von Pollen ermöglicht.

An der Außenseite der breiten Schiene jedes Hinterbeins befindet sich eine Vorrichtung, das so genannte „Körbchen“, das den Blütenstaub festhält. Zuerst wird der Pollen im Nektar befeuchtet, danach in das Körbchen geladen und anschließend von den Haaren, welche das Körbchen auskleiden, an seinen Platz gehalten. Die Körbchen werden auch benutzt um Kittharz zu transportieren.

 

Der größte Teil des Brust (Thorax) besteht aus der Flugmuskulatur. Diese Muskeln haben nicht nur die Aufgabe für Flüge außerhalb, sondern auch für Tätigkeiten innerhalb des Stockes. (z.B. Flügelschläge um den Stock zu belüften)

 

 

Hinterleib:
Im letzten Hinterleibssegment in einer Stachelkammer liegt der Stachelapparat. Er besteht aus zwei mit Widerhaken versehenen Stachelborsten und einer Stachelrinne. Das Bienengift wird in einer Giftdrüse gebildet und in einer Blase gesammelt. Wenn die Biene sticht, treibt sie das Gift in den Stachel und bohrt die Stachelborsten in die Haut des Feindes. Der Stachelapparat ist durch die Widerhaken verankert und so kann die Biene den Stachel nicht wieder hinausziehen. Sie stirbt nach wenigen Tagen.

Im Hinterleib befindet sich auch die Honigblase, welche sehr dehnbar ist. Dessen Inhalt (Nahrung) wird willkürlich ausgewürgt, indem die Biene Druck auf die aufgeblähte Honigblase ausübt. Im Hinterleib sitzen auch die Wachsdrüsen. Sie produzieren das Wachs, welches zum Bau von Waben dient. Wachs wird in Form von Plättchen abgeschieden und so lange gekaut bzw. mit dem Speichel gemischt, bis die Plättchen weich werden.

 

Sinnesorgane:
Um einen Großteil der mechanischen, optischen und chemischen Reize, sowie die Temperaturreize in ihrer Umwelt zu erkennen, sind Bienen mit zahlreichen Sinnesorganen ausgestattet. Einen wesentlichen Teil zur Sinneswahrnehmung tragen die Sinneshärchen bei, die über den gesamten Körper der Biene verteilt sind.

Der Geruchssinn der Biene beruht auf entsprechenden Rezeptoren, die auf den Fühlern positioniert sind. Jeder Fühler besitzt 3000 Sinnesplatten, die der Geruchswahrnehmung dienen. Tests haben ergeben, dass die Biene verschiedene Gerüche (z.B. Blumengerüche) viel feiner wahrnimmt als der Mensch. Andere Rezeptoren liegen auf den Mundwerkzeugen, wo sie als Geschmackssinnesorgane dienen.

Die Bienen besitzen zwei Komplexaugen (Facettenaugen), von denen jedes einzelne wiederum aus 6900 Einzelaugen besteht, welche auf einer gewölbten Oberfläche verteilt sind. Die Biene ist mit Farbsehen und Formsehen ausgestattet. Das Spektrum des sichtbaren Lichtes weicht jedoch vom menschlichen ab, denn Bienen sind hochsensibel für ultraviolette Strahlung, aber nahezu unempfänglich für rotes Licht.

 

 

Die Königin...
Ein wesentlicher Unterschied zwischen „einfacher“ Arbeiterbiene und der Königin eines jeden Stockes ist die Größe. Die Königin ist etwa um ein Drittel größer als ihre Artgenossen im Bienenvolk. Außerdem ist der „königliche“ Kopf gegenüber dem dreieckigen Kopf der Arbeiterbiene rundlicher, und sie besitzt keine Pollensammeleinrichtung. Die Königin hat wie die Arbeiterbiene einen Stachelapparat. Dieser hat weniger Widerhaken, er kommt nur äußerst selten zum Einsatz. Auch bei den inneren Organen gibt es Unterschiede. Der Königin fehlen Wachsdrüsen und Futtersaftdrüsen. Dafür sind die Geschlechtsorgane mächtig ausgebildet.

 

Die Drohne...
Der Körper der Drohne ist etwas größer und plumper als der der Arbeiterbiene. Im Gegensatz zu den Arbeiterbienen und der Königin besitzt die Drohne keinen Stachelapparat. Die Lebensaufgabe der Drohne ist die Begattung (Befruchtung) der Königin. Dafür ist sie mit einem speziellen Begattungsapparat ausgestattet. Sie besitzt keine Sammeleinrichtung, hat also aus diesem Grund auch keine Sammeltätigkeit und muss von den Arbeiterinnen gefüttert werden.